Fihalhohi
Fakten & Highlights
- Bereist im Jahr 2009
- Fihalhohi Island Resort (3,5 Sterne)
- Süd-Male Atoll
- Transfer per Speedboot, Dauer ca. 50 Minuten
- Inselgröße: 450 x 240 m
- 150 Zimmer (inkl. Wasservillen)
- Verpflegung in Buffetform
- Webseite: https://www.fihalhohi.com.mv/
- Hausriff vorhanden
- Barfußinsel
- sehr beliebt bei Taucher und Schnorchler
- ursprünglich gehaltene Insel, schöner Palmenbestand
- Unterbringung in 4er-, Doppel- oder Einzelbungalows
- schlichte Zimmer mit ausreichender Ausstattung
- Buffet mit einfachen Speisen
Das erste Mal(ediven)
Wir waren noch ziemlich jung und machten gerade noch unsere Ausbildung. Wie man sich denken kann, hatte man als Auszubildender im Jahre 2009 noch nicht viel Geld pro Monat zur Verfügung, aber abgehalten hatte uns das auf jeden Fall nicht. Wir hatten noch keine gemeinsame Wohnung und lebten noch im Elternhaus, somit war zumindest genug vom monatlichen Gehalt übrig, um es auch entsprechend ansparen zu können. Jedoch waren größere Ausgaben und Freitagnacht im Club feiern erst einmal gestrichen.
Im Reisebüro unseres Vertrauens hatten wir uns erst beraten lassen, welche Insel gut wäre und wie viel uns alles kosten würde. Uns wurde das Hotel „Fihalhohi“ über Weihnachten und Silvester empfohlen. Es wäre eine sehr gute Reisezeit, das Hotel hätte viele Stammgäste und es wäre bei Tauchern sehr beliebt. Nachdem wir kein Risiko mit schlechtem Wetter eingehen wollten und wir über Weihnachten und Silvester sowieso schon Urlaub eingeplant hatten, buchten wir also in der Hochsaison und somit auch in der teuersten Reisezeit (über Weihnachten und Silvester werden spezielle Menüs oder Events für die Gäste geplant und in den Preis mit eingerechnet).
Die Vorbereitungen
Vor der Reise wollten wir uns entsprechend gut vorbereiten und informierten uns daher im Internet über die Gesetze bzw. Verhaltensregeln, die man vielleicht auch aus anderen muslimischen Ländern kennt, aber auch über die Gefahren im Ozean, die uns dort erwarten könnten. Was wir fanden, waren viele Horrorgeschichten von gefährlichen Tieren unter Wasser, wie z. B. der Drückerfisch: ein riesiger Fisch mit richtig fiesen Zähnen, der einen vorwarnt, wenn er sich bedroht fühlt. Er schwimmt dann schräg auf dich zu und dreht kurz vor dir ab. Spätestens dann sollte man schnell wegschwimmen! Der Feuerfisch: super giftig! Auf keinen Fall anfassen oder drauftreten! Generell gilt, nichts unter Wasser anzufassen oder darauf zu treten. Jedoch haben wir uns auch nicht verrückt machen lassen. Wie man weiß, findet man im Internet immer das Schlimmste 😉 .
Was müssen wir alles einpacken?
Brauchen wir ein Strandtuch? Brauchen wir feste Schuhe? Könnte es am Abend oder in der Nacht kalt werden? Welche Impfungen sollte man sich vorab holen? Ist unser Reisepass überhaupt noch gültig? Und so weiter und so weiter …
Wir waren wahre Überpacker! Selbstverständlich hatten wir viel zu viel mitgenommen und die Schuhe mit den Absätzen oder das Jäckchen für die nicht vorhandenen kühlen Abende sind im Koffer liegen geblieben. Ein neues Strandtuch bekommst du von Fihalhohi für jeden Aufenthaltstag kostenlos zur Verfügung gestellt und neben sommerlicher Kleidung für das Restaurant, trägt man so gut wie den ganzen Tag nur Badebekleidung und läuft barfuß oder in Flipflops.
Was wir heute alles einpacken, findest du hier: Packliste
Informiert, gepackt, bereit!
So ein Langstreckenflug ist richtig anstrengend und wir waren super platt, als wir dann endlich nach ca. 9 Stunden „Holzklasse“ aus dem Fenster guckten und die ersten Inseln in dem türkisfarbenen Wasser entdeckten. Von oben sah es für uns so aus, als wären sie alle einfach in den Ozean gesetzt worden. Bei diesem Anblick fällt auf jeden Fall automatisch der Stress ab, man spürt die Aufregung im Flugzeug und bekommt sofort Vorfreude auf das, was einen erwarten wird.
Die Landung auf die Flughafeninsel hatte in dem Moment für uns ausgesehen, als würden wir gleich im Wasser landen! Ja, der Flughafen ist eine eigene kleine längliche Insel! Das war schon ein komisches Gefühl und sehr aufregend! Aber keine Angst, die Landebahn ist lang genug und der Pilot kann hier problemlos bremsen. Es folgt wie immer die Wartezeit bis endlich die Treppe am Flugzeug angebracht wird und alle hinausgelassen werden. Na, welcher Typ bist du? Gemütlich sitzen bleiben und irgendwann aufstehen, sobald das Flugzeug halb leer ist? Oder bist du der Typ, der sofort aufsteht, sobald das Flugzeug gerade mal vor einer Sekunde in die Parkposition gebracht wurde? Wir sind ehrlich gesagt ein bisschen von beidem. Natürlich sind wir genauso nervös, aber sofort aufstehen bringt irgendwie nicht wirklich einen Vorteil, da man eh noch nicht raus darf. Leider ist es irgendwie doch fast so eine Art Gruppenzwang, wenn alle aufstehen, dann muss man es eben auch 😀 .
Die Türen öffnen sich, raus aus dem Flugzeug und „bums“ fühlt es sich so an, als rennst du gegen eine Hitzewand. Nach der klimatisierten Luft mussten wir uns erst an die heiße tropische Luft gewöhnen. Wir durften direkt die Treppe runter und einfach alleine über den Flugplatz zum Fluggebäude spazieren. Heute ist das nicht mehr so, mittlerweile wirst du mit dem Bus gefahren und alles ist größer und moderner und die Prozesse am Flughafen sind sehr professionell geworden.
Im Ankunftsterminal ist alles ein großer Raum, in dem du gleich links die ersten Toiletten findest, geradeaus die Passkontrolle, von der aus man auch schon die Gepäckausgabe dahinter sehen kann. Die Mühlen arbeiten auf den Malediven ein bisschen langsamer, daher kann es sein, dass du länger am Gepäckband warten musst. Man hätte ja jetzt eigentlich Urlaub und sollte sich ganz relaxt mal Zeit lassen, tja, aber auf die Koffer warten … für uns immer eine Geduldsprobe 😉 .
Draußen angekommen, stand ein Mitarbeiter des Hotels schon bereit, um uns abzufangen. Meist hebt ein Hotelmitarbeiter oder die Reiseleitung ein Schild hoch bzw. sprechen dich direkt an, um dich auf einer ausgedruckten Liste abzuhaken. 2009 war der Flughafen noch viel kleiner, da gab es draußen nur ein einziges Restaurant und ein paar wenige Shops, während du heute viele kleine Stationen der Hotels findest, an denen dann die Weiterreise mit den Gästen besprochen wird.
Mit dem Speedboot zur Insel
Mit Koffer und anderen Gästen wurden wir mit dem Speedboot quer über den Ozean transportiert. Ich fand es aufregend und hoffte, Delfine unterwegs sehen zu dürfen, aber wir hatten leider kein Glück. Trotzdem ist es spannend, an den anderen Inseln vorbeizufahren und die Meeresluft einzuatmen. Spätestens, wenn du mit dem Speedboot dann an der Insel anlegst, wirst du dann auch von der langen Anreise nicht mehr müde sein. Du steigst aus und siehst vom Steg aus schon diesen unglaublich weißen Sandstrand und die türkise Lagune. Eine Insel wie man es in Filmen kennt, mit vielen Palmen und grünen Büschen.
Wir hatten uns in die Farben sofort verliebt. Du gehst den Steg entlang und links und rechts im klaren Wasser siehst du schon die ersten Fische. Der Wind weht um die Nase, die Sonne strahlt alles an und bringt das Grün der Palmen und Pflanzen zu einem leuchtenden satten Ton. Dieser Blick auf die Insel bringt einen selbst zum Strahlen. Die Vorfreude, diese Insel zwei Wochen als zu Hause nennen zu dürfen, auf einer kleinen Insel irgendwo auf der Welt, umgeben von Fischen und den Tiefen des Ozeans.
Ankommen
Zur Begrüßung auf Fihalhohi gab es für jeden eine frische Kokosnuss mit Strohhalm zum Trinken. Für Kokosnuss-Fans, wie Michael, war dies zu Beginn schon ein kleines Highlight, sodass er alles gierig austrank. Nach dem Ausfüllen der Hotel-Formulare gab es für alle Gäste, die das erste Mal auf den Malediven waren, eine Einführung, worauf im Wasser geachtet werden sollte, welche Fische gefährlich sind und man nicht auf die Korallen drauftreten darf. Das fanden wir damals sehr gut und würden uns wünschen, dass es heute andere Inseln gleichtun würden.
Nach dem Vortrag wurde Michael leider ein bisschen schlecht. Wir gehen davon aus, dass ihm die Bootsfahrt und anschließend das Trinken der ganzen Kokosnuss (und ein bisschen von meiner 😉 ) dann doch ein auf den Magen geschlagen hatte. Also wurde der erste Tag gemütlich gestaltet, mit viel Ausruhen und einem kleinen Sparziergang um die Insel.
Die Zimmer
Wir waren in einem Bungalow-Komplex mit vier Parteien in einem der unteren Zimmer. Das heißt, neben und über uns gab es auch Zimmer. Die über uns hatten einen Balkon und die unteren Zimmer eine kleine Terrasse. Innen waren die Bungalows einfach gestaltet, jedoch sauber und ordentlich. Das Badezimmer war kein halboffenes Bad, wie man es aus vielen anderen Resorts in den Beach Bungalows kennt. Hier war es ein kleiner geschlossener, gefliester Raum mit einem Waschbecken mit einem breiten Spiegel, einer Toilette und daneben eine Dusch-Badewanne sowie einem kleinen Lamellen-Fenster. Außerdem gab es zum Glück in diesem Zimmer eine Klimaanlage, denn die Doppelbungalows auf dieser Insel waren nur mit einem Ventilator ausgestattet. Bei solch tropischen Temperaturen hätte uns das definitiv nicht ausgereicht, das Bungalow zu kühlen oder schlafen zu können.
Aber weißt du, was wir nicht hatten? Wir hatten kein WLAN! Ja, 2009 gab es kein freies Wi-Fi auf der gesamten Insel. Wir hatten ein Telefon im Zimmer und konnten damit in der Rezeption anrufen und uns ins Ausland verbinden lassen. Nachdem damals die Preise für solch einen Anruf unglaublich teuer waren, haben wir nur ein einziges Mal kurz bei den Eltern Bescheid gegeben, dass wir gut angekommen sind und alles gut ist.
Auch noch zu erwähnen: Es gab eine Taschenlampe in jedem Zimmer. Warum? Denn wenn die Sonne untergegangen ist, dann war es im Inselinneren stockdunkel. Es gab nur wenige schwache Leuchten für die Wege und auch nicht überall. Somit musste man jeden Abend seine Taschenlampe mitnehmen, denn ein iPhone mit Taschenlampe gab es damals noch nicht 😉 .
Die Insel
Die Insel selbst ist sehr schön mit vielen Pflanzen und Palmen dicht bewachsen. Raus aus dem Inselinneren findest du einen breiten weißen Sandstrand, der einen besonders bei schönem Wetter nur so blendet – also Sonnenbrille mitnehmen nicht vergessen. Auch die typischen Tiere wie Flughunde oder Einsiedlerkrebse wirst du entdecken. Nicht wundern, wenn ein Einsiedlerkrebs eine Nummer auf dem Rücken trägt, dieser war evtl. sogar Gewinner des letzten „Krabben-Rennens“. Fihalhohi hat, neben den Garten- und Strand-Zimmern, auch Wasserbungalows, die im Wasser auf Stelzen stehen. Dort sind wir oft spazieren gegangen und hatten einmal tagsüber vom Steg aus einen riesigen Drückerfisch schwimmen gesehen. Für uns war das damals wirklich sehr beeindruckend! Das Wasser ist so klar, dass man nicht zwingend schnorcheln oder tauchen muss, um die Fische beobachten zu können. Die meiste Zeit schwammen wir immer nur in der Lagune, da wir uns das Schnorcheln einfach noch nicht getraut hatten. Die Angst vor dem, was uns im Wasser begegnen könnte, sowie der Respekt vor evtl. Strömungen waren einfach noch ein Hindernis. Heute könnten wir uns dafür „in den Hintern beißen“, da Fihalhohi ein wirklich gutes Hausriff haben soll. Also empfehlen wir allen Angsthasen: trau dich! Du wirst es nur bereuen, so wie wir.
Das Essen
Es gab das typische Buffet mit den verschiedenen Bereichen für Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen und es ist für jeden etwas dabei. Wir sind ordentlich satt geworden und besonders die Früchte und auch die Nachspeisen fanden wir immer gut.
Am Esstisch saßen wir in der Regel nicht allein, da immer ein oder zwei Gäste aus einem anderen Bungalow (mit der gleichen Sprache) an denselben Tisch gesetzt wurden. So hatten wir Hans aus München und ein Paar aus der Schweiz kennengelernt. Nachdem wir nicht so viel Geld hatten, waren wir nicht wirklich oft in der Bar und haben die anderen Gäste meist nur im Restaurant gesehen, bis uns Hans eines Abends eine Cola ausgegeben hat. Das war wirklich sehr nett! Na ja, wir waren jung und hatten noch nicht das Geld xD .
Nach dem Abendessen hatten wir für uns ein Ritual eingeführt: Wir sind immer eine Runde um die Insel unter den Palmen in Richtung Anlegesteg spazieren gegangen. Bevor man auf den Steg entlang läuft, ist links und rechts daneben der Strand, der voll war mit ganz vielen Krebsen. Es war zwar extrem dunkel, aber wenn man mit der Taschenlampe den Bereich ausleuchtete, sah man sie alle weg huschen. So unglaublich viele auf einmal hatten wir noch nie gesehen!
Weihnachten und Silvester
Fihalhohi hat sich sehr viel Mühe gegeben, dass überall weihnachtliche Stimmung aufkam. Neben der weihnachtlichen Dekoration in der Bar und im Restaurant waren sehr viele bunte Lichterketten um Palmen gewickelt oder an den Bäumen aufgehängt, sowie Lichterketten am Steg und am Dach der Bar. Besonders nett fanden wir das Geschenk für jeden an Weihnachten: Ein kleiner Jutebeutel mit Süßigkeiten an die Zimmer-Tür gehängt und auf dem Bett lag noch ein verpackter Baumkuchen. Für das Buffet hatten sich die Köche auch noch ins Zeug gelegt und einige Leckereien gezaubert und riesige Lebkuchenhäuser gebacken.
Zu Silvester gab es neben dem guten Essen im Restaurant auch gute Musik und viel Entertainment in der Bar. Ein Feuerwerk um 0 Uhr gab es früher nicht, da es nicht erlaubt war. Es wurden – viel umweltfreundlicher – einfach nur Luftballons zum Platzen gebracht. Den Gästen hatte es auf jeden Fall Spaß gemacht! Alle sind fleißig auf einen Ballon draufgetreten, um den „Knalleffekt“ so zu imitieren. Lustig war es auf jeden Fall!
Die Reisezeit
Das Wetter hatte im Dezember leider nicht so gut gehalten wie erhofft und von insgesamt 14 Tagen hatten wir 5 volle Regentage. Aber so ist das eben, das Wetter lässt sich nicht kontrollieren und eine Schönwettergarantie wirst du nie bekommen – auch nicht in der Hochsaison.
Zum Abschluss
Wie man auf der Endabrechnung sehen kann, haben wir wirklich wenig ausgegeben und fast nur Wasser getrunken. Keine Cocktails und keine anderen teuren Getränke. Wir hatten einfach nicht so viel Geld und wollten uns aber trotzdem unbedingt die Malediven leisten. Bereut haben wir es nicht.
Wir hatten für uns dafür so viel mitgenommen, wie die wunderschöne gemeinsame Zeit zu zweit, die Erholung, wie es in keinem anderen Urlaub möglich ist, und ein kleines Erlebnis für uns selbst. Für uns war dies der Beginn, um weitere Reisen folgen zu lassen … vielen Dank, Fihalhohi! Vielen Dank für die schöne Zeit!
Persönliches Fazit
Fihalhohi ist als Reiseziel eine gute Wahl für alle, die das maledivische Flair suchen, vielleicht mehr auf ihren Geldbeutel achten müssen und keinen großen Wert auf Luxus legen. Dies bestätigt auch die Vielzahl von Repeatern (Stammgästen), die genau das suchen, schätzen und lieben.
Wir persönlich würden die Insel nicht nochmal buchen, da wir inzwischen viele Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Hotels haben, auch im Low Budget Bereich, die besser zu uns passen. Jedoch wird Fihalhohi für uns als erste Malediven-Reise immer einen Platz in unseren Herzen haben.
Hinweis: bitte beachte, dass dies unsere persönlichen Eindrücke sind, die wir zu dieser Zeit erlebt hatten und sich seitdem auf der Insel einiges verändert haben könnte.